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Nachhaltige Bestattungen in Deutschland

Wenn Sie sich bereits jetzt darum bemühen, umweltfreundlich und nachhaltig zu leben, dann liegt es nahe, dass Ihre Vorstellungen für den letzten Abschied und Ruheort ähnlicher Natur sind. Leider sind klassische Bestattungen für gewöhnlich nicht klimaneutral. Welche Optionen Ihnen dennoch zur Verfügung stehen und weshalb Sie bereits jetzt Ihre Wünsche notieren sollten, möchten wir Ihnen im nachfolgenden Beitrag aufzeigen.

Welche Bestattungsformen gibt es?

In Deutschland wird grundsätzlich zwischen zwei Bestattungsarten unterschieden. Die Erdbestattung, bei der der Leichnam im Sarg auf dem Friedhof in einem Reihen- oder Wahlgrab beerdigt wird und die Feuerbestattung (auch als Kremation oder Einäscherung bekannt), die gemeinsam mit ihren Unterformen zu nennen ist:

Welche Herausforderungen gibt es in Sachen Nachhaltigkeit bei der Bestattung?

Erdbestattung

Bei einer Erdbestattung erfolgt die Beerdigung in einem circa zwei Meter tiefen Grab, das nach der Sargniederlassung erneut mit Erde geschlossen wird. Särge bestehen größtenteils aus lackiertem Holz, chemischen Klebern und Metallgriffen, die teilweise nicht abgebaut werden können oder dem Grundwasser Schadstoffe zuführen. Ein vergleichbares Problem entsteht, wenn der Verstorbene künstliche Gelenke oder Silikonimplantate hatte. Auch Kleidung und Sargpolsterung aus Polyester und ähnliche Stoffe sind nicht umweltfreundlich, da sie nicht biologisch abbaubar sind.

Feuerbestattung

Bei einer Feuerbestattung, bei der die Überreste des Verstorbenen in einem Krematorium verbrannt werden, entstehen Emissionen. In Deutschland werden diese teilweise mit einer Filteranlage aufgefangen, jedoch müssen die dazu verwendeten Bindemittel als Sondermüll entsorgt werden. Zusätzlich wird für die Einäscherung viel Energie benötigt, die von der Verbrennung fossiler Brennstoffe betrieben wird.

Bei der Baumbestattung wird eine biologisch abbaubare Urne genutzt, um die Asche des Verstorbenen an den Wurzeln eines Baumes beizusetzen. Dies ist ausschließlich in sogenannten Bestattungswäldern, z.B. von FriedWald, umsetzbar. Auf Wunsch kann eine Namensplakette angebracht werden. Die Grabstelle (und somit der Wald) bleibt jedoch ansonsten unberührt.

Auch Seebestattungen sind in Deutschland in den dafür vorgesehenen Regionen, der Nord- und Ostsee, möglich. Die Beisetzung findet auf einem Schiff statt, von dem eine wasserlösliche Urne in das Wasser hinabgelassen wird. Eine Verstreuung der Asche ist in der Bundesrepulik nicht erlaubt.

Welche Art der Beisetzung ist am nachhaltigsten?

Die Frage nach der Nachhaltigkeit lässt sich nicht einfach beantworten. Eine Erdbestattung wird durch die fehlenden Emissionen als etwas umweltfreundlicher angesehen. Andererseits bietet die Feuerbestattung die anschließende Möglichkeit einer Baum- oder Seebestattung, die weniger Eingriffe in die Natur erfordern als die Errichtung eines klassischen Friedhofs.

Neuer Weg der Bestattung: Reerdigung

Weltweit gibt es weitere nachhaltige Bestattungsformen (z.B. Promession und alkalische Hydrolyse), bei denen die Körper der Verstorbenen durch diverse Verfahren schneller und umweltfreundlicher abgebaut werden. Die meisten Methoden sind auf Grund der strengen Regelungen in Deutschland nicht zugelassen. Eine Ausnahme bildet die sogenannte Reerdigung, eine Unterkategorie der Erdbestattung basierend auf Kompostierung, die seit 2022 in Deutschland als Pilotprojekt möglich ist. Hierbei wird der Körper durch Mikroorganismen innerhalb von 40 Tagen in Erde verwandelt.

Nachhaltigkeit am Tag der Beerdigung

Auf umweltfreundliche Materialien achten

Der erste wichtige Faktor, der zu einer umweltfreundlicheren und damit nachhaltigeren Bestattung führen kann, ist Ihre Auswahl des Sargs. Sowohl für Erd- als auch Feuerbestattungen ist ein Modell aus unbehandeltem Holz inklusive Holzgriffen die beste Wahl. Sowohl die Polsterung des Sargs, als auch die Kleidung des Verstorbenen sollte aus natürlichen Stoffen wie Baumwolle oder Leinen bestehen, die schnell abbaubar sind. Auf Schmuck oder andere künstliche Grabbeigaben sollte verzichtet werden. Falls möglich, sollten Sie in Erwägung ziehen den Sarg in einer lokalen Schreinerei anfertigen zu lassen, da so auf lange Transportwege verzichtet werden kann.

Nachhaltigkeit auch bei der Trauerfeier

Egal, ob die Trauerfeier nach der Beerdigung groß oder klein ausfällt, umweltfreundliche Optionen können auch hier umgesetzt werden und das bereits vor der eigentlichen Trauerfeier – mit den Einladungen. Diese können aus Naturpapier hergestellt werden. Je nach Generation oder Gästeliste ist sogar eine digitale Einladung vorstellbar.

Bitten Sie die Trauergäste als Fahrgemeinschaft (insbesondere Familienmitglieder), mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad zu kommen. Das ist selbstverständlich nicht immer möglich, aber zumindest ein Teil der Gäste wird sich dazu bereiterklären.

Suchen Sie sich eine Lokalität aus, die auf Gerichte mit saisonalen und regionalen Zutaten spezialisiert ist oder engagieren Sie einen lokalen Caterer, der Ihre Speisen auf die gleiche Art zubereitet.

Blumen und Deko aus der Region

Eine weiße Rose ins Grab, ein Meer aus Trauerkränzen und Gestecke auf den Tischen der Trauerfeier – während der Bestattung kommt eine Vielzahl von Blumen zum Einsatz. Nicht saisonale Arten werden in Treibhäusern gezüchtet und über lange Wege bis zum Verwendungsort transportiert, was für die Ökobilanz nicht förderlich ist. Stattdessen können Sie Blumen von lokalen Selbstpflücker-Blumenfeldern besorgen oder eine Blumenhandlung beauftragen, die saisonale und lokale Blumen(-gestecke) verkauft. Für die sonstige Tischdekoration während der Trauerfeier können Sie wiederverwendbare Dekoration von zu Hause mitbringen und anschließend wieder mitnehmen.

Grabbepflanzung langfristig planen

Ähnlich wie bei der Blumenauswahl während der Bestattung, kann auch bei der Grabbepflanzung auf saisonale Optionen gesetzt werden. Besser noch ist die Verwendung von Immergrün-Pflanzen, die eine regelmäßige Erneuerung unnötig machen. Falls von der Friedhofsverordnung erlaubt, können kleinere Bäume und Sträucher auf das Grab gepflanzt werden, z.B. Japanische Azaleen.

Wenn Sie sich bereits jetzt darum bemühen, umweltfreundlich und nachhaltig zu leben, dann liegt es nahe, dass Ihre Vorstellungen für den letzten Abschied und Ruheort ähnlicher Natur sind. Leider sind klassische Bestattungen für gewöhnlich nicht klimaneutral. Welche Optionen Ihnen dennoch zur Verfügung stehen und weshalb Sie bereits jetzt Ihre Wünsche notieren sollten, möchten wir Ihnen im nachfolgenden Beitrag aufzeigen.

Nachhaltige Sterbe­geld­ver­siche­rung

Bestattungen sind oftmals teuer, egal ob Sie auf nachhaltige und umweltfreundliche Optionen Wert legen oder nicht. Um die Angehörigen zu entlasten, sollten Sie daher eine Sterbegeldversicherung abschließen, um die Kosten bereits zu Lebzeiten abzudecken. Um die Höhe der Versicherungssumme einschätzen zu können, sollten Sie vorher Ihre Wünsche und Vorstellungen notieren. Auf diesem Weg ist es einfacher sich über die Kosten der einzelnen Aspekte Ihrer Bestattung zu informieren und Ihre Hinterbliebenen wissen gleichzeitig, wie diese gestaltet werden soll.

Bei Abschluss einer Sterbegeldversicherung unseres Partners, DELA Lebensversicherungen, bietet sich Ihnen auch eine weitere Gelegenheit sich für die Umwelt einzusetzen, denn gemeinsam unterstützen wir diverse nachhaltige Projekte, beispielsweise das Pflanzen eines Baumes pro Vertrag.

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