Im Oktober 2024 hat die Bundesregierung die aktualisierte Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt (NBS 2030) vorgestellt – ein entscheidender Schritt im Kampf gegen den Verlust biologischer Vielfalt. Doch was genau steckt hinter dieser Strategie, welche Ziele verfolgt sie, und wie wird sie umgesetzt?
Im Rahmen der 16. Weltnaturkonferenz in Cali, Kolumbien, präsentierte Bundesumweltministerin Steffi Lemke die NBS 2030. Die Strategie umfasst 64 Ziele in 21 Handlungsfeldern, darunter Schutzgebiete, Wiederherstellung von Ökosystemen und naturnahe Nutzung von Agrarflächen.
Natur besser schützen:
Die Strategie sieht vor, dass 30 Prozent der Landes- und Meeresflächen zu Schutzgebieten erklärt werden. Ein Drittel dieser Schutzgebiete soll einem strengen Schutz unterliegen, was bedeutet, dass menschliche Eingriffe weitestgehend verboten sind. Dadurch sollen sensible Ökosysteme die Chance haben, sich zu erholen und langfristig stabil zu bleiben.
Natur wiederherstellen:
Eine intakte Natur kann oft nicht allein durch Schutzmaßnahmen erreicht werden. Daher setzt die NBS 2030 auf die aktive Wiederherstellung geschädigter Lebensräume. Dazu gehören Maßnahmen wie die Wiedervernässung von Mooren, die nicht nur wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen schaffen, sondern auch große Mengen an CO2 speichern. Ebenfalls wichtig ist die Renaturierung von Auen, die für den Hochwasserschutz und die biologische Vielfalt von zentraler Bedeutung sind. Bis 2050 sollen alle Ökosysteme, die einen Wiederherstellungsbedarf haben, saniert sein.
Natur schonender nutzen:
Rund die Hälfte der Fläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt, was die Notwendigkeit einer naturverträglichen Landwirtschaft unterstreicht. Die NBS 2030 setzt hier auf eine Steigerung der Artenvielfalt in Agrarlandschaften, etwa durch den Anbau von Blühstreifen, den Erhalt von Hecken oder den Verzicht auf umweltschädliche Pestizide. Auch in der Forst- und Fischereiwirtschaft sollen nachhaltige Praktiken gefördert werden, um den langfristigen Erhalt der ökologischen Ressourcen zu sichern.
Wie bei jeder großen Strategie gibt es auch Stimmen, die Verbesserungspotenzial sehen. Umweltverbände wie der WWF begrüßen zwar die ambitionierten Pläne, mahnen jedoch eine konsequentere Umsetzung an. Kritisiert wird, dass es oft an der praktischen Realisierung hapert, etwa bei der Finanzierung und personellen Ausstattung. Einige Landwirte und Wirtschaftsverbände fürchten zudem, dass die Maßnahmen ihre Arbeit erschweren könnten. Es wird gefordert, dass staatliche Unterstützung und Dialog intensiviert werden, um Konflikte zu vermeiden.
Die Botschaft der NBS 2030 ist klar: Die Rettung der biologischen Vielfalt betrifft uns alle – und sie lohnt sich. Denn eine intakte Natur ist nicht nur die Grundlage für unser Überleben, sondern auch für eine lebenswerte Zukunft.
Bild: Getty Images – the_burtons
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