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UN-Klimakonferenz & Plastikgipfel: Kleiner Fortschritt und großer Frust

Zwei bedeutende Umweltkonferenzen, zwei unterschiedliche Ergebnisse: Während die COP29, die Weltklimakonferenz der UN in Baku, Fortschritte im Klimaschutz erzielte, scheiterte der UN-Plastikgipfel in Busan an einer gemeinsamen Lösung gegen die Plastikflut. Beide Konferenzen hatten das Potenzial, wegweisende Entscheidungen zu treffen. Doch was wurde tatsächlich erreicht, und welche Folgen hat das für uns als Endverbraucher?

COP29: UN-Klimakonferenz in Baku

COP29 in Baku: Fortschritte und neue Verpflichtungen

Bei den jährlichen UN-Klimakonferenzen treffen sich die Mitglieder der UNFCCC (Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen), um Strategien für den Übergang zu einer klimaneutralen Welt zu entwickeln. Dabei geht es nicht nur darum, Klimaziele festzulegen und deren Umsetzung zu überprüfen. Zunehmend rückt auch die Finanzierung des globalen Klimaschutzes in den Fokus. Zudem sollen die Konferenzen dazu beitragen, Gesellschaften an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen. Die 29. UN-Klimakonferenz (COP29) fand in Baku, Aserbaidschan, statt und brachte Vertreter aus fast allen Ländern der Welt zusammen.

Wichtige Ergebnisse der COP29:

  • Erhöhung der Klimafinanzierung: Die Teilnehmerstaaten einigten sich darauf, die Finanzhilfen für Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen in Entwicklungsländern bis 2035 auf 300 Milliarden US-Dollar pro Jahr zu erhöhen. Dies soll ärmeren Ländern unteranderem helfen, den Übergang zu nachhaltigen Energien zu schaffen und sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen.
  • Einführung eines globalen CO₂-Marktes: Ein Regelwerk für den internationalen Handel mit CO₂-Zertifikaten wurde verabschiedet, um Investitionen in grüne Projekte zu fördern und Emissionen zu reduzieren.
  • Freiwillige Beiträge von Schwellenländern: Erstmals erklärten sich Länder wie China und Saudi-Arabien bereit, freiwillig zur Klimafinanzierung beizutragen, obwohl sie nach UN-Klassifizierung als Entwicklungsländer gelten.

Kritik an den Ergebnissen der COP29

Trotz der genannten Fortschritte wurden die Ergebnisse der COP29 auch kritisch bewertet. Laut Beobachtern und Umweltorganisationen reicht die beschlossene Klimafinanzierung nicht aus, um die gravierenden Auswirkungen des Klimawandels in den ärmsten Regionen der Welt angemessen zu bewältigen. Zudem wurde bemängelt, dass die freiwilligen Beiträge von Schwellenländern zu unverbindlich seien und die Einführung eines CO₂-Marktes keine klaren Regelungen für den tatsächlichen Klimaschutz enthält. Kritiker äußerten außerdem, dass die Vereinbarungen erneut hinter den notwendigen Maßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad zurückbleiben.

UN-Plastikgipfel in Busan: Keine Einigung erzielt

Parallel zur COP29 fand in Busan, Südkorea, der UN-Plastikgipfel statt, der sich der Reduzierung des weltweiten Plastikmülls widmete. Der UN-Plastikgipfel ist ein internationales Forum, das darauf abzielt, verbindliche Maßnahmen zur Bekämpfung der globalen Plastikverschmutzung zu erarbeiten. Es kamen Vertreter aus über 170 Ländern. Dennoch konnten die Delegierten trotz intensiver Verhandlungen keine Einigung erzielen.

Gründe für das Scheitern:

  • Unterschiedliche Interessen: Industrieländer und Entwicklungsländer hatten unterschiedliche Ansichten über die Verantwortlichkeiten und Maßnahmen.
  • Wirtschaftliche Bedenken: Einige Länder befürchteten negative Auswirkungen auf ihre Wirtschaft durch strenge Plastikregulierungen.
  • Fehlender Konsens über Ziele: Es gab Uneinigkeiten darüber, ob ein vollständiges Verbot bestimmter Plastikprodukte realistisch und umsetzbar ist.

Wie können wir als Verbraucher aktiv werden?

Auch wenn der UN-Plastikgipfel keine Einigung brachte, können wir selbst Schritte unternehmen, um Umwelt und Klima zu schützen.

Praktische Tipps:

  • Plastik vermeiden: Nutzen Sie wiederverwendbare Taschen, Flaschen und Behälter, um Einwegplastik zu reduzieren.
  • Nachhaltige Produkte kaufen: Achten Sie beim Einkauf auf unverpackte Lebensmittel oder auf umweltfreundliche Verpackungen und Materialien.
  • Energieeffizienz im Haushalt: Durch energieeffiziente Geräte und bewussten Energieverbrauch können Sie Ihren CO₂-Fußabdruck verringern.
  • Informieren und engagieren: Bleiben Sie über Umweltthemen informiert und unterstützen Sie Initiativen und Organisationen, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen.

Als Verbraucher haben wir die Möglichkeit und Verantwortung, durch unser Verhalten einen positiven Einfluss zu nehmen. Jeder Beitrag zählt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft.

Bild: Getty Images – Sean Gallup / Staff