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Die CO2-Steuer kommt

Deutschland hatte große Ziele. Bis 2030 wollte die Bundesregierung den Ausstoß von Treibhausgasemissionen drastisch senken. 40 Prozent weniger gegenüber dem Jahr 1990 sollten es werden. Die Bemühungen haben jedoch nicht gereicht, denn tatsächlich wurden nur etwa 30 Prozent eingespart.

Warum kommt die CO2-Abgabe?

Durch die Einführung einer CO2-Steuer möchte die Politik ihre Klimaziele erreichen. Die Bundesregierung spricht von einem wirksamen „Preissignal, das die CO2-Intensität durch den Verbrauch von fossilen Heiz- und Kraftstoffen abbildet“. Die Besteuerung der Brennelemente bei gleichzeitiger Förderung umweltfreundlicherer Antriebe und Energiearten sollen dafür sorgen, dass diese Alternativen deutlich attraktiver werden.

Sozialer Ausgleich

Mit einer Klimaprämie von 80 Euro sollen vor allem diejenigen etwas zurückbekommen, die sich klimafreundlich verhalten. Einkommensschwache Personen, wie Alleinerziehende aber auch Familien mit mittlerem Einkommen sollen laut Bundesumweltministerin Svenja Schulze stärker entlastet werden. Haushalte mit höherem Einkommen sollen hingegen moderat belastet werden.

Außerdem ist eine Senkung der EEG-Umlage geplant. Diese Abgabe wird derzeit pro Kilowatt-Stunde abgeführt und finanziert den Ausbau erneuerbarer Energien. Wird die EEG-Umlage reduziert, sinkt auch der Strompreis. Davon profitiert jeder.

Wer zahlt die CO2-Steuer?

Mit dem nationalen Emissionshandelssystem (nEHS) wird ab 2021 ein Festpreis pro verbrauchter Tonne CO2 festgelegt. Die Kosten für die Abgabe werden vom Brenn- und Kraftstoffhandel getragen. Für jede Tonne Kohlenstoffdioxid müssen die Unternehmen ein Zertifikat erwerben, mit dem sie ein sogenanntes Verschmutzungsrecht erhalten. Die zusätzlichen Kosten für die neue Abgabe wird sich der Handel über Preiserhöhungen zurückholen.

Wann kommt die CO2-Steuer?

Um Privatpersonen und Unternehmen nicht zu überfordern, soll es eine schrittweise Erhöhung geben. Ab 2021 ist ein fixierter Preis in Höhe von 25 Euro pro Tonne fällig, der schrittweise bis 2025 auf 55 Euro erhöht werden soll. Ab 2026 soll eine Spanne von mindestens 55 Euro und maximal 65 Euro angesetzt werden.
Mit diesem Plan sollen ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden. Weitere Informationen zu den Zielen der Bundesregierung.

Was bedeutet die CO2-Steuer für Autofahrer?

Millionen Autofahrer sind betroffen. Gerade Vielfahrer und Pendler machen sich Gedanken über die erhöhte Belastung. Was müssen Pkw-Fahrer künftig bezahlen?

Ab 2021 werden die Benzinpreise um circa 8 Cent ansteigen, Diesel wird um voraussichtlich 9 Cent pro Liter teurer. Im Jahr 2025 werden circa 18 Cent für Benzin und 20 Cent für Diesel gegenüber heute hinzukommen.

Der Staat rechnet mit Milliarden Zusatzeinnahmen durch die neue Abgabe. Im Gegenzug wird dafür die Pendlerpauschale von zurzeit 30 auf 35 Cent erhöht. Ab 2024 können Pendler 38 Cent absetzen. Allerdings gilt die Pauschale im neuen Jahr erst ab dem 21. Kilometer. Teurer wird es dann für diejenigen, die nichts von der Steuer absetzen können.

Wann kommt die CO2-Steuer auf Heizöl?

Die größten Mengen an Treibhausgasemissionen entstehen durch die Verbrennung von Energieträgern. Auch Heizöl wird deshalb ab Januar 2021 teurer.

Mit der Öl-Austauschprämie bietet das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) ein Förderprogramm, um die Umrüstung auf umweltfreundlichere Alternativen zu beschleunigen. Mit bis zu 40 Prozent der Kosten kann man sich bezuschussen lassen. Ab 2026 gilt ein Verbot für Neuinstallationen von Ölheizungen.

Wer sich für die Umrüstung interessiert, kann sich bei der Bafa über die Fördervoraussetzungen informieren.

Was passiert mit der CO2-Steuer?

Die zusätzlichen Einnahmen aus dem Emissionshandel sollen in konkrete Maßnahmen des Klimaschutzprogrammes fließen. Folgende Schritte hat das Bundeskabinett beschlossen:

In welchen Ländern gibt es die CO2-Steuer?

Die CO2-Abgabe ist keine neue Idee. Schweden, Finnland und Dänemark haben sie schon Anfang der 1990er Jahre eingeführt. In Finnland liegt der Preis pro Tonne bei 62,50 Euro, in Dänemark sind es circa 23 Euro.

Die Schweden zahlen derzeit den weltweiten Spitzenpreis mit 115 Euro pro Tonne. Eine Reihe von Abgaben, wie die Vermögens- und Kapitalsteuer wurden reduziert oder ganz abgeschafft. Dies führt Experten zufolge zu der Akzeptanz, die hohen CO2-Preise zu zahlen.

Weitere Länder innerhalb der europäischen Union, die bereits eine Abgabe für Kohlenstoffdioxid erheben, sind Frankreich, Polen, Estland, Lettland Slowenien, Irland und Großbritannien.

Außerhalb der Europäischen Union haben auch die Schweiz, Australien, Kanada, Mexiko und Südafrika eine Besteuerung auf CO2 eingeführt.