Nachhaltigkeit ist nicht etwa eine Erfindung der Neuzeit, doch selten schien sie so populär wie im Moment. Viele Menschen wollen nachhaltig handeln und das aus gutem Grund. Wir erklären, was hinter der Bezeichnung steckt.
Nachhaltigkeit stammt vom Verb nachhalten und bedeutet so viel wie längere Zeit bleiben oder anhalten. Im Allgemeinen wird Nachhaltigkeit so verstanden, dass der Natur nur dann Ressourcen entnommen werden dürfen, wenn sie sich wieder regenerieren kann.
Spätestens seit Einzug der industriellen Revolution ist allerdings verstärkt das Gegenteil zu beobachten. Wirtschaftliche Ziele rücken immer stärker in den Fokus und die Konsequenz ist Ausbeutung. In Folge dessen kam es zu einer massiven Zerstörung des Ökosystems.
Ein brandaktuelles Beispiel von vielen ist die aktuelle Debatte um den massiven Rückgang von Fluginsekten. Laut Nabu ist seit 1989 alleine in NRW ein stellenweiser Rückgang von 80 Prozent zu verzeichnen. Das ist ein großes Problem, denn Insekten haben eine Funktion als Blütenbestäuber und sind Futterquelle für Vögel, die wiederum hungern müssen.
Lange wurden diese Probleme außer Acht gelassen bis auf der Internationalen Umweltkonferenz der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro der Begriff Nachhaltigkeit im Jahr 1992 erstmalig politische Bedeutung erhielt. Als Ergebnis wurde mit der Agenda 21 ein Aktionsprogramm für die teilnehmenden Industrieländer festgelegt, da diese als wesentlicher Verursacher der entstandenen Umweltschäden anzusehen sind.
Im Jahr 2015 stellte die Weltgemeinschaft mit der Agenda 2030 einen Zukunftsplan für alle Weltstaaten auf. Auch Entwicklungs- und Schwellenländer müssen ihren Beitrag leisten. 17 Ziele in den fünf Kategorien Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft umfasst der Maßnahmenkatalog (Sustainable Development Goals, SDG).
Die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030
Im Drei-Säulen-Modell geht es darum, dass unterstellt wird, eine nachhaltige Entwicklung sei nur dann zu erreichen, wenn alle drei Säulen zu gleichen Teilen Beachtung finden. Demnach müssen Umwelt, Wirtschaft und Soziales betreffende Aspekte zu gleichen Teilen berücksichtigt werden.
Sie fasst den Grundgedanken von Carlowitz auf, nur so viele Ressourcen zu verbrauchen wie die Natur reproduzieren kann. Durch den Erhalt der Biodiversität, den Klimaschutz und einen schonenden Umgang mit natürlichen Rohstoffen wie Wasser, Luft und Boden, sollen Umwelt und Natur für nachfolgende Generationen erhalten bleiben.
Wirtschaftliches Arbeiten bedeutet für Unternehmen, möglichst hohe Gewinne zu erzielen. Gewinnmaximierung darf dabei jedoch nicht ausschließlich im Fokus stehen, da ansonsten mindestens eine der beiden anderen Säulen vernachlässigt wird. Langfristig angelegte Strategien sollen demnach dafür sorgen, dass es der Wirtschaft auch morgen noch gut geht und die Natur und Geld auch in Zukunft in gleicher oder besserer „Qualität“ für die Menschen zur Verfügung stehen.
Negativbeispiele aus der Staatspolitik sind die Immobilienkrise der USA im Jahr 2009 oder die Staatsverschuldung in Griechenland.
Sie bedeutet, dass eine Gesellschaft jedem Menschen das Recht auf Persönlichkeitsentfaltung ermöglicht. Dazu zählt zum Beispiel Bildung, Arbeit und Gleichberechtigung. Das oberste Ziel ist die Bekämpfung von Armut. Unvereinbar mit sozialer Nachhaltigkeit sind daher Zwangs- und Kinderarbeit und Ausbeutung in Form von unfairer Bezahlung sowie menschenunwürdige Arbeitsbedingungen (zum Beispiel das Arbeiten in einer Gerberei ohne Handschuhe).
Ein weiteres Modell ist das Dreieck der Nachhaltigkeit. Es ist dem Drei-Säulen-Modell sehr ähnlich und beruht ebenfalls auf den Aspekten Ökologie, Ökonomie und Umwelt.
Nachhaltigkeit ist ein unerlässliches Thema unserer Zeit. Wir von bessergrün denken, es ist wichtiger denn je, verantwortungsbewusst mit den Ressourcen unserer Erde umzugehen. Es ist an der Zeit, etwas zurückzugeben.
Wie machen wir das?
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